1986 war mein Mann durch einen Konkurs arbeitslos geworden, und ich war im Mutterschutz und konnte ebenfalls nicht arbeiten. Meine Schwiegermutter hatte uns einen Urlaub spendiert, den wir mit ihr zusammen in Dänemark, in Nr. Lyngby, verbrachten. In Prospekten (Internet etc. gab es damals noch nicht) lasen wir was vom Rubjerg Knude Fyr, und machten einen Ausflug dorthin. Ich erinnere mich noch an die wunderschönen von rosa Grasnelken gesäumten Straßenränder. Wir konnten damals noch bis vor den Leuchtturm fahren und dort parken. Mit den beiden Kleinen kletterten wir die Düne hinauf. Ich hielt meinen sechs Monate alten Sohn im Arm, schützte ihn vor dem Flugsand und hielt für einen Augenblick inne. Ich dachte bei mir, dass dieser Leuchtturm einiges auszuhalten hat und sah parallelen zu uns als Familie, da wir ja auch in einer schwierigen Lebensphase steckten. Rubjerg Knude gab mir Kraft und Zuversicht und unsere Leben hat sich auch wieder zum Positiven entwickelt.
Zu Rubjerg Knude Fyr habe ich eine besondere Verbindung und es gibt einige Parallelen. Bei jedem Besuch schöpfe ich immer wieder viel Kraft.
2019, wo Rubjerg Knude drohte abzustürzen, ging es mir ähnlich. Wie er habe ich einige Stürme erlebt, war in lebensbedrohlichen Situationen, Trauer und auch mein Lebensmittelpunkt war auf einen neuen Platz gerückt. Die Rettungsaktion des Leuchtturms war im Herbst 2019 abgeschlossen und geglückt. Auch ich konnte einiges abschließen. Aber so richtig zur Ruhe kommen Rubjerg Knude Fyr und ich auch weiterhin nicht.

Darüber hinaus habe ich an der dänischen Nordseeküste ganz bewusst alle Leuchttürme besucht.
Und da sie alle zugängig sind, bin ich auf jeden hinauf, habe dessen Architektur bewundert und die Aussicht von oben genossen. 
Auf den dänischen Inseln habe ich einige Leuchttürme aufgesucht, die aber in Privatbesitz sind und auf die man leider nicht hinauf kann.