Wie ich zur Polarlichtfotografie kam.
1993 fuhr ich mit meinen Kids das erste Mal Ende März/Anfang April nach Norwegen. Ziel war ein Ferienhaus ungefähr auf der Höhe von Kristiansund (N). Als wir unser Ziel erreichten, war es bereits dunkel. Es lag Schnee und es war bitter kalt. Wegen der Dunkelheit konnte ich den Schlüssel von unserer Hütte nicht finden. Also packte ich meine Kids warm ein, und ich hüllte mich in meinen warmen Wintermantel. Ich war müde von der langen Fahrt, aber die frische eiskalte Luft tat gut und machte den Kopf wieder frei. Ich schaute an den Himmel. So viele Sterne hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Ich war davon so etwas von begeistert, dass ich von nun an jede Nacht in den Himmel blickte. Eines Abends sah ich dann ein paar helle Schleier, die sich am Himmel bewegten. Wolken waren es aber nicht. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich verstand, dass es Polarlichter waren.
Von nun an konnte ich meine Blicke nicht mehr vom Nachthimmel lösen. Jeden Abend wartete ich auf die leuchtenden Himmelserscheinungen, manchmal auch vergebens. Wenn sie dann aber da waren, ging ich spazieren und genoß die Nacht und den Augenblick, dachte an nichts und war einfach nur zufrieden. Einmal formiere sich ein zartes Polarlicht zu einer „Friedenstaube“. Meistens war aber nur ein grüner Lichterbogen zu sehen, der sich im still daliegenden Fjord spiegelte. Auch das war einfach nur schön.
Ans Fotografieren dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Idee, die Kamera mal gegen den Himmel zu halten, kam mir erst 1998 auf den Lofoten, wo sie fast täglich in der Nacht so ab 23.00 Uhr zu sehen waren. So entstanden meine esten analogen Polarlichtbilder. Das war es dann aber auch erst einmal, bis die erste digitale Spiegelreflex, eine Canon EOS 10D, mit auf Reisen ging.