Die Fotoausrüstung

Die Kamera

Die Kamera und Objektiv sind natürlich erst einmal das Wichtigste. Die Kamera sollte über einen manuellen Modus verfügen, die Einstellung Bulb, um die Belichtungszeit selber zu steuern. Für die Nachtfotografie habe ich mir eine Voreinstellung eingerichtet. So habe ich schnell meine Einstellungen, die ich brauche, zur Hand.
Fotografiert wird im manuellen Modus, die Zeit auf Bulb. Den ISO-Wert und die Blende stelle ich vor Ort ein. Das ist nachher von der Art und Intensität des Polarlichtes abhängig. Beispiel: Habe ich nur einen grünen Bogen, der sich nicht stark bewegt, kann ich den ISO-Wert kleiner halten und die Belichtungszeit erhöhen. Ist mehr Speed im Polarlicht, will ich natürlich die feinen Strukturen festhalten und muss kürzere Belichtungszeiten verwenden. Also mit der Belichtungszeit runter und mit der ISO hoch. Schalte die Rauschkorrektur aus, da diese Funktion erstens Sterne raus rechnet und zum anderen für die Berechnung in der Kamera etwa so lange braucht wie die Belichtung dauert. Das kostet Zeit und Strom, den ich lieber für weitere Fotos nutze.

Fotografiere immer im RAW-Format! Damit hast du später bei der Bildbearbeitung mehr Bearbeitungsspielraum!
Und noch etwas: Die Kameras sehen mehr als das menschliche Auge. Daher halte ich die Kamera mit Offenblende und hoher ISO gegen den Himmel und drücke einfach ab. Wenn ich da einen Hauch von Polarlicht sehe, mache ich mich auf den Weg. Die Testbider lösche ich dann sofort wieder.

Achte auch auf zu lange Belichtungszeiten. Dann werden Sternenspuren sichtbar. Je kürzer die Brennweite ist. um so mehr Spielraum hat man mit der Belichtung bevor man die Sternenspuren sieht. 
Vor einer Tour müssen immer alle Akkus geladen sein. Um später Energie zu sparen, das Display ggf. nur zum Einstellen verwenden. Ich kontrolliere nicht mehr jedes Bild. Nur wenn ich Einstellungen verändere, schaue ich mir das Bild vor Ort noch mal an. So spare ich wertvolle Zeit beim Fotografieren, denn man weiß nie wie lange eine Polarlichtphase andauert. Die Bilder betrachte ich lieber am heimischen Rechner bei einer Tasse Kaffee oder Tee.

Das Objektiv

Da ich möglichst viel Landschaft und Himmel aufs Bild bekommen möchte, nutze ich ein Objektiv mit 14-24mm Brennweite und einer Lichtstärke von f2,8. Je lichtstärker das Objektiv um so besser. Da die Kamera aufs Stativ kommt, schalte ich den Imagestabilizer aus (je nach Equipment entweder in der Kamera oder am Objektiv) Der Autofokus macht bei dieser Art der Fotografie keinen Sinn. Daher wird auch dieser ausgeschaltet.

Eine Taschenlampe

Was unbedingt mit in den Rucksack oder in die Jackentasche muss, ist eine Taschenlampe. Die brauchst du zum einen, um den Weg zu finden, zum anderen, um deine Kamera besser einzustellen. Wenn du den Autofokus ausgeschaltet hast, musst du von Hand einstellen. Das geht am besten wenn du mit der Taschenlampe in der Ferne einen Punkt anvisierst, auf den du scharf einstellen kannst. Manchmal ist es so finster, dass die Landschaft kaum sichtbar ist. Will ich sie aber in meine Aufnahme mit einbinden, kann ich sie mit der Taschenlampe ausleuchten.

Einen ND-Filter

Es macht durchaus Sinn einen oder mehrere ND-Verlaufsfilter mitzunehmen, um ggf. die Beleuchtung von Häusern und Straßenlaternen abzudämpfen. Diese brennen bei Langzeitbelichtungen gerne aus. Alternativ wedele ich einfach mit der Hand ab. Dafür bewege ich während der Belichtung meine Hand, in dem Bereich, der weniger Licht abbekommen soll, vor dem Objektiv schnell hin und her. Eine andere Möglichkeit ist, Gebäude etc. vorher, vielleicht schon in der Abenddämmerung, richtig belichtet zu fotografieren und später am Rechner mit den Polarlichtaufnahmen zusammen zu fügen.

Das Stativ

Deine Kamera braucht bei Langzeitbelichtungen einen guten verwacklungsfreien Stand. Ein gutes, am besten schweres Stativ ist sinnvoll. Wenn es windig ist, kann es schon mal zu Verwacklungen kommen. Den Rucksack bitte nicht ins Stativ einhängen. Der fängt an zu schwingen. Wenn man das Stativ beschwert, dann sollte die Beschwerung Bodenkontakt haben. Nimm einen Beutel mit, den du mit Steinen oder Sand füllen kannst.

Der Fernauslöser

Den brauchst du um verwacklungsfrei auszulösen. Am besten hat sich bei mir ein Kabelauslöser mit Timerfunktion bewährt. Bis zu 30 Sekunden funktionieren die meisten Kameras automatisch. Da ich bei BULB aber alles manuell einstelle, ist die Timerfunktion sehr hilfreich. Mit 21, 22, .... zu zählen ist sehr ungenau. Eine Möglichkeit die Kamera über eine Handy-App zu steuern wäre vielleicht noch eine Möglichkeit. Bitte aber das Licht reduzieren. Das kann die Aufnahme stören.